Die Roda, das Capoeira-Spiel, wird begleitet vom Rhythmus, der mit traditionellen Instrumenten gespielt wird und vom Gesang der traditionellen Lieder.

 

Der eigentliche Kampf tarnt sich als Spiel. Zwei Spieler begegnen sich am Fuße der „Roda“ [dt. Kreis]. Perkussionsinstrumente und Gesang begleiten sie dabei.

Die Musik trägt das Geschehen und gibt den Takt vor. In ihrem Rhythmus gehen die Bewegungen der Spieler fließend ineinander über und es entsteht eine Art physischer Dialog: Mit einer Angriffsbewegung stellt einer der beiden eine „Frage“ , die der Andere mit einer geschickten Ausweichbewegung „beantwortet“ . In direktem Anschluss folgt die „Gegenfrage“.

Auf diese Weise entwickelt sich ein spannendes Spiel, in dem nicht selten schauspielerisches Talent zum Einsatz kommt, denn die Roda inspiriert ihre Teilnehmer immer wieder zu schelmischen Neckereien, die das Publikum unterhalten und zum Schmunzeln bringen.

Die Roda ist das Ritual der Capoeira: Hier findet sie ihren Platz, hierfür trainieren alle.

Was du in deinem Ärger nicht vollbringst, gelingt mir im Spiel”, sagte schon Mestre Pastinha.

Die Roda als Ort der Gleichzeitigkeit zeigt, wer im Spiel bleibt und für wen es ernst wird: Hier begegnen sich Ruhe und Aufregung, Kampf und Spiel, tiefer Ernst und großer Spaß. Spannung baut sich auf und entlädt sich, während sich Bewusstes und Intuitives konzentriert begegnen. Manche sagen, was hier im Kleinen geschieht, sei ein Spiegelbild der großen Welt.